Warum rennen Schildkröten, kaum dass sie das Nest verlassen haben, ins Meer und Spinnen wissen spontan, wie sie ein Netz weben müssen? Mysteriös, unmerklich und faszinierend: Der tierische Instinkt, das angeborene Wissen, das Lebewesen dazu bringt, von Geburt an automatisch und unbewusst Handlungen auszuführen, interessiert seit Aristoteles viele Wissenschaftler. Auch Künstler sind seit langem neugierig auf dieses Verhalten, das zwar als « tierisch » bezeichnet wird, aber durchaus auch menschlich ist.
Das Musée des Beaux-Arts Le Locle freut sich, die Gruppenausstellung animal instinct/instinct animal/tierischer Instinkt zu präsentieren, die eine ungewöhnliche Reise in die Wahrnehmungswelt der Tiere bietet und die Beziehungen zwischen Tieren und Menschen erforscht. In einem neuartigen Dialog werden die Meisterwerke der Tiersammlung des Museums – darunter Radierungen von Goya und Chagall – mit den Projekten der eingeladenen zeitgenössischen Künstler zusammen ausgestellt.
Was nimmt ein Hund wahr, der durch eine verlassene Fabrik rennt? Wie reagieren Bienen auf Pestizide? Unter welchem Stress stehen Tiere, die das Militär einsetzt? Tiere als Künstler, Philosophen, Opfer und Widerstandskämpfer – die vorgestellten Projekte hinterfragen die verschwommene Grenze zwischen Angeborenem und Erlerntem, Wildem und Domestiziertem, Natur und Kultur, Unterwerfung und Freiheit.
Inspiriert von Hicham-Stéphane Afeissas Manifeste pour une écologie de la différence (Manifest für eine Ökologie des Unterschieds) lädt dieses eklektische Bestiarium dazu ein, unsere Beziehung zur Tierwelt zu hinterfragen, sowohl unter dem Gesichtspunkt unserer Identität als auch der zeitgenössischen Herausforderungen der Biodiversität.
In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Magazin La Salamandre werden Kinder in einem eigens für sie gestalteten Raum über das Thema sprechen und nachdenken.
MIT :
KOLLEKTION MBAL
KOLLEKTION MUZOO
APIAN
BE-AR(T)
MARTA BOGDAŃSKA
PATRICK GODDARD
ERIK KESSELS
ROMAN SELIM KHEREDDINE
PAMELA ROSENKRANZ
LA SALAMANDRE
EMILIO VAVARELLA